was sind t-gruppen?

Was sind T-Gruppen?

Ein Weg zu tieferem Selbstverständnis und besserer Teamarbeit

In einer Welt, die zunehmend von Teamarbeit und komplexen sozialen Interaktionen geprägt ist, suchen Menschen nach effektiven Wegen, ihre zwischenmenschlichen Fähigkeiten zu verbessern. T-Gruppen (Trainingsgruppen) bieten hier einen einzigartigen und wissenschaftlich fundierten Ansatz des sozialen Lernens, der seit über 75 Jahren Menschen dabei hilft, ihre Wirkung in Gruppen zu verstehen und zu optimieren.

Was sind T-Gruppen? – Eine Definition

T-Gruppen sind intensive Lerngruppen von 8 bis 12 Personen, die sich über mehrere Tage mit einem erfahrenen Trainer zusammenfinden, um die Dynamik zwischenmenschlicher Beziehungen und von Gruppen zu erforschen. Der Buchstabe „T“ steht dabei für „Training“ – die korrekte Bezeichnung lautet gruppendynamische Trainingsgruppen.

Das Besondere an T-Gruppen: Sie haben kein vorgegebenes Thema oder eine externe Aufgabe. Stattdessen macht sich die Gruppe konsequent selbst zum Gegenstand der Untersuchung. Die Teilnehmenden lernen durch das unmittelbare Erleben und Reflektieren ihrer eigenen Interaktionen im „Hier und Jetzt“.

Die wissenschaftlichen Wurzeln: Kurt Lewin und die Entstehung der T-Gruppen

Die Geschichte der Trainingsgruppen beginnt 1946 mit dem deutsch-amerikanischen Sozialpsychologen Kurt Lewin. Als Emigrant vor den Nazis entwickelte er in den USA das Konzept der Gruppendynamik und entdeckte dabei das transformative Potenzial von Feedback in Gruppen.

Lewin und seine Kollegen stellten fest, dass Menschen dann bereit waren, ihr Verhalten zu überdenken und zu verändern, wenn sie von anderen Teilnehmenden und Leitern ehrliche Rückmeldungen erhielten. Diese Erkenntnis wurde zur Grundlage einer breiten Tradition des sozialen Lernens und führte zur Entwicklung der gruppendynamischen Trainingsgruppe als einem Ort, an dem die Wirkung von Verhalten gleichzeitig erlebt, untersucht und verändert werden kann.

Wie funktioniert eine T-Gruppe? Der Ablauf im Detail

Die Zusammensetzung
  • 8–12 Teilnehmende, die sich idealerweise nicht kennen („stranger groups“)
  • Ein erfahrener Trainer oder eine Trainerin
  • Geschlossener Rahmen über 4–6 Tage, meist in einem Seminarhaus
Das Setting

Die T-Gruppe beginnt mit einer ungewöhnlichen Situation: Der Trainer gibt keine klaren Instruktionen oder Themen vor. Stattdessen erhalten die Teilnehmenden den Auftrag, sich selbst zum Gegenstand zu machen und zu beobachten, was in der Gruppe passiert.

Diese strukturierte Unstrukturiertheit führt zunächst zu Verunsicherung. Ohne externe Aufgabe sind die Teilnehmenden gezwungen, sich aufeinander zu beziehen und aus ihrer Interaktion heraus eine Dynamik zu schaffen.

Der Lernprozess

In der Trainingsgruppe entwickeln sich natürlich Strukturen und Rollen:

  • Wer übernimmt welche Funktion (z. B. Führung)?
  • Wie entstehen Sympathien und Antipathien?
  • Welche unausgesprochenen Regeln und Normen bilden sich heraus?
  • Wie geht die Gruppe mit Konflikten um?

Alle diese Prozesse werden kontinuierlich reflektiert – sowohl durch die Teilnehmenden als auch durch gezielte Interventionen des Trainers.

Das einzigartige Lernpotenzial von T-Gruppen

Intensive Selbsterfahrung

T-Gruppen bieten eine außergewöhnliche Intensität des Lernens, weil man „ständig auf sich selbst bezogen wird“. Ohne externes Thema, hinter dem man sich verstecken könnte, werden die eigenen Verhaltensmuster und deren Wirkung auf andere unmittelbar erfahrbar.

Lernen durch Feedback

Das systematische Feedback ist ein Kernbestandteil: Teilnehmende erhalten kontinuierlich Rückmeldungen darüber, wie ihr Verhalten wahrgenommen wird und welche Wirkung es auf andere hat. Dabei wird deutlich, dass Absicht und Wirkung oft auseinanderklaffen.

Verstehen von Gruppendynamik

Teilnehmende erleben hautnah, wie aus Einzelpersonen eine Gruppe mit spezifischen Eigenschaften entsteht:

  • Rollenbildung und Rangdynamiken
  • Normen und Standards
  • Inklusion- und Exklusions-Prozesse
  • Umgang mit Autorität und Macht
  • Aufbau von Vertrauen
Transfer in den Berufsalltag

Die in T-Gruppen gemachten Erfahrungen lassen sich direkt auf berufliche Situationen übertragen. Besonders wertvoll ist dies für:

  • Führungskräfte, die Teams leiten müssen
  • Berater und Trainer, die mit Gruppen arbeiten
  • Projektleiter, die komplexe Kooperationen steuern
  • Alle, die in teamförmigen Arbeitsstrukturen erfolgreich sein wollen

Für wen sind T-Gruppen geeignet?

Trainingsgruppen richten sich an Menschen, deren berufliche Wirksamkeit davon abhängt, wie gut die Kommunikation in den Gruppen gelingt, in und mit denen sie arbeiten. Besonders geeignet sind sie für:

  • Führungskräfte aller Ebenen
  • Berater, Trainer und Coaches
  • Personalentwickler und Organisationsberater
  • Mediatoren und Supervisoren
  • Teamleiter und Projektmanager
  • Alle an Gruppenprozessen Interessierte

Wichtig: T-Gruppen sind keine Therapie, sondern ein Weiterbildungsformat für berufliche und persönliche Entwicklung.

Was unterscheidet T-Gruppen von anderen Trainingsformaten?

Erfahrungslernen statt Wissensvermittlung

Während klassische Trainings oft auf Wissensvermittlung setzen, basieren T-Gruppen auf unmittelbarem Erfahrungslernen. Die Erkenntnisse entstehen aus dem eigenen Erleben heraus.

Prozess- statt Inhaltsorientierung

T-Gruppen konzentrieren sich nicht auf bestimmte Inhalte oder Techniken, sondern auf die Art und Weise, wie Menschen miteinander interagieren.

Selbstreflexion als Kernkompetenz

In einer Zeit, in der Organisationen zunehmend auf Selbststeuerung und Agilität setzen, vermitteln T-Gruppen die Fähigkeit zur kontinuierlichen Selbst- und Gruppenreflexion.

Moderne Relevanz: Warum T-Gruppen heute wichtiger denn je sind

Die heutige Arbeitswelt ist geprägt von:

  • Teamförmigen Arbeitsstrukturen
  • Komplexen Kooperationen zwischen verschiedenen Bereichen
  • Selbstgesteuerten Teams und agilen Methoden
  • Virtuellen und hybriden Arbeitsformen

In diesem Kontext werden die in T-Gruppen erworbenen Kompetenzen zu unverzichtbaren Schlüsselqualifikationen:

  • Sensibilität für Gruppenprozesse
  • Fähigkeit zur Metakommunikation
  • Umgang mit Konflikten und Spannungen
  • Förderung von Selbststeuerung in Teams

Fazit: T-Gruppen als Investition in die eigene Entwicklung

T-Gruppen bieten eine einzigartige Möglichkeit, die eigene Wirkung in Gruppen zu verstehen und etwas über die soziale Figur Gruppe zu lernen. In einer Zeit, in der zwischenmenschliche Kompetenz zum entscheidenden Erfolgsfaktor wird, stellen sie eine wertvolle Investition in die persönliche und berufliche Entwicklung dar.

Die intensive Auseinandersetzung mit der eigenen Person und ihrer Wirkung auf andere mag zunächst herausfordernd erscheinen – sie eröffnet jedoch außergewöhnliche Lernchancen für alle, die in und mit Gruppen erfolgreich arbeiten wollen.

Ob Sie Führungskraft, Berater oder einfach an persönlicher Entwicklung interessiert sind: T-Gruppen bieten Ihnen die Möglichkeit, Ihre sozialen Kompetenzen auf ein neues Level zu heben und gleichzeitig ein tieferes Verständnis für die Gelingensbedingungen menschlicher Zusammenarbeit zu entwickeln.

Bereit für Ihre T-Gruppen-Erfahrung?

Sie möchten die transformative Kraft von T-Gruppen selbst erleben? Als erfahrene Gruppendynamiker bieten wir Ihnen die Möglichkeit, in einem professionell begleiteten Setting Ihre sozialen Kompetenzen zu erweitern, die Eigendynamiken von Gruppen zu erforschen und Ihre Wirkung in Teams besser zu verstehen.

Nutzen Sie die Chance:

  • ✓ Verstehen Sie Ihre Wirkung auf andere
  • ✓ Entwickeln Sie Ihre Führungskompetenzen
  • ✓ Stärken Sie Ihre Teamfähigkeit
  • ✓ Profitieren Sie von professionell ausgebildeten Trainerinnen und Trainern

Anmeldung

Zum Seminar vom 16.03. – 20.03.2025

Hinweise

Stornoregelungen

  • Storno ab Anmeldebestätigung bis 12 Wochen vor Seminarbeginn: kostenfrei
  • Storno zwischen 12 und 6 Wochen vor Seminarbeginn: 25 % des Teilnahmebetrages
  • Storno zwischen 6 und 4 Wochen vor Seminarbeginn: 50 % des Teilnahmebetrages
  • Storno zwischen 4 und 2 Wochen vor Seminarbeginn: 75 % des Teilnahmebetrages
  • Storno zwischen 2 Wochen vor Seminarbeginn und Seminarbeginn: 100 % des Teilnahmebetrages

Anwesenheitsbedingungen + Arbeitszeiten

Arbeitszeiten: Mo. 10:00 –21:00 Uhr; Di.–Do. 09:00–21:00 Uhr; Fr. 09:00–17:00 Uhr. Eine durchgängige Anwesenheit wird vorausgesetzt.

Haftungsausschluss psychische Krankheit

Eine Teilnahme für Personen, die eine Vorgeschichte einer psychiatrischen und/oder neurologischen Vorerkrankung haben und/oder akut belastet sind, ist nicht möglich.

Seminargebühr (Was ist drin und was nicht?)

Die Kurs- und Seminargebühren sind in der Regel 14 Tage nach Rechnungsdatum zur Zahlung fällig. zzgl. zur Seminargebühr fallen Kosten für Unterkunft und Verpflegung an. Unterkunft ist vom Teilnehmenden bei Bedarf, mit Verweis auf das Seminar beim Hotel selbst zu buchen. Die Tagungspauschale fällt unabhängig von der gewählten Übernachtungsmodalitäten an und ist dem Hotel unaufgefordert vor Ort zu entrichten.

Kosten

Nettopreis: 1500€
Umstatzsteuer: 285€
Bruttopreis: 1785 €